Samstag, 28. September 2013

Eseltown

Mit einem Sack voller Erinnerungen dem Stadtarchiv entsprungen.
poetry slamming, community jamming. 
Höher, schneller, weiter. Wenn er fällt dann schreit er. 
Kana hat alle roten Fäden aufgegriffen und euch zusammengepfiffen.
Tief im Herzen einen großen Platz für Weseler Stadtaffen, 
hat sie mit dem Laden with still no name einen Raum geschaffen, 
Erdbeben loszutreten, uns gemeinsam zu erleben, gemeinschaftlich was Großes zu bewegen.
Für all diejenigen, die sich was trauen statt aus Zuckerwatte Luftschlösser zu bauen. 
Also mobilisiert eure Ranzen und seid Teil des Ganzen. 
Ein Honkipongspektakel das rockt bis einem jeden der Atem stockt. 
Haut raus den Mief. Lebet groß, lebet weit, lebet tief. 
Packt euch gute Gedanken auf die Pranken, an denen Worte und Taten ranken. 
Lasset uns gemeinsam Blumen pflücken und teilen das Entzücken. 
Ein Geschenk, das der Himmel schickt, wenn ihr es blickt. 
Hört ihr den Buschfunk trommeln? Spürt ihr die Klöten bommeln? 
Juicy beatz aus'm und  für den Kiez. Wow wau miau meet's mietz. 
Wesel als Schalt- & Waltzentrale nicht der Nabel der Welt, 
doch Randale im Schlaraffenland für alle denen's gefällt. 
All die Mongos an den Bongos auf Jazz-Festival-Manövern beim Weltendurchstöbern. 
Once a fresh breath of Halderner open air. Zandvoort, Scheveningen ab ans Meer. 
Bambule Gejule in der Stockumer Schule. Schrammeliges Gegröhle in geliebter Räuberhöhle. 
Und wer noch was kann war der Wienemann. Rocking out loud woodstock crowd. 
Set the roof on fire to get you higher. Pilgerscharenkohorte zu diesem Orte. 
Pauken, Plunder und Trompeten haben auf die Promenade gebeten. 
Auch im Quo und Irish Pub ging der Punk ab. 
Mit Star Trek im Gepäck auf intergalaktischen Reisen zum Bochumer Planeten, 
um die Tanzfläche zu zertreten. 
Mitten drin, voll dabei Jux und Babydollerei. 
Im Stone das Aufeinandertreffen von Steinzeitgiganten. 
Vorhang auf, Manege frei für die allseits Bekannten. 
Geschichten von Lagerfeuern und Ungeheuern, die am Auesee lauern. 
Jungs auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Tätowierte Leiber, die sich häuten. 
Let's barfly to the sky. 
Höllische Welten, in denen eigene Gesetze gelten. 
Rock a billy rock a bella. Kommt zum Lachen aus dem Keller. 
Habt ihr Blut oder Wasser in den Adern? Erhebt euch aus den Kadawern. 
Schon viel Rotz in den Weseler Rhein geflossen. Wilde Visionen brutal zerschossen. 
Hoch die Tassen, Kopp in Nacken, traut euch was ihr freaky Spacken. 
Haltet inne, erhebt eure Stimme. Lasst uns Burgen bau'n in Eseltown.

Sonntag, 26. Mai 2013

Zustände

Für die Depressiven
hat man ein Abstellgleis gebaut.
Ihr versteht dass einem davor graut,
man dieses Elend nicht gern anschaut.

Die Schizophrenen werden unter der Tanzfläche verscharrt.
Das Leben ist kein Ponyhof, sondern bitterböse ernst und hart.
Hört ihr wie schön der Boden knarrt?
Sie veranstalten einen Höllenlärm.
Wer hört deren Geschrei schon gern?
Die laute Musik wird´s übertönen.
Daran kann man sich gewöhnen.
Mit einem solch stummen Erdbeben
lässt sich besser Leben.

Das Fußvolk feiert wilde Feste.
begräbt unter sich unliebsame Gäste.
Man wiegt sich im sicheren Takt.
Immerhin hat man sie nicht zerhackt.
Das spricht für Stil - ein feiner Akt.

Die Zwangsgestörten hat man ebenfalls gebeten
die Tanzfläche nicht zu betreten -
andernfalls würden sie bloßgestellt.
Wer kann schon Rücksicht nehmen in dieser Welt?
Elegant sollen die Festgäste sein.
Ein jeder bade sich im trügerischen Schein.
Lässt man lieber die anderen Schwein sein.
So ist man fein raus aus der Nummer,
erspart sich eine Menge Kummer.

Adelsstand wem Adelsstand gebührt - anderen verwehrt,
gehören auch die Süchtigen entehrt.
Auch sie werden weggesperrt.
Hinter Gittern
kann niemand ihr Versagen wittern.
Niemand muss vor Abscheu zittern.
Auf dass man das Stadtbild nicht ruiniert
hat man Anstalten konstruiert.
So bleibt den Gesunden viel erspart.
Dort sind sie sicher und gut verwahrt.

Ein jeder Bürger schockiert, hoch traumatisiert
durch jeden, der sich in ihre Reihen verirrt.
Man stelle sich das desaströse Stadtbild vor:
glanzlos, schäbig - kein Dekor.

Man sei gut beraten Missratene zu ignorieren.
Zu Scherzen beliebt man hier nicht.
Anstand als gutbürgerliche Pflicht.
Man kann so viel menschliches Versagen
doch wohl öffentlich nicht ertragen.
Gott sei Dank
ist hier sonst niemand krank.
So darf auch niemand danach fragen
welche Beschwerden die Gutmenschen plagen.

Amnestische Träume erfüllen die Nacht.
Alles vergessen bis man erwacht.
Mit dem nächsten Morgengrauen
darf man zu erinnern sich nicht trauen.
Ein jeder hat seine Leichen im Keller versteckt,
die besser niemand entdeckt
bis man selber verreckt.

Samstag, 12. Januar 2013

Zeitfenster

 

Lautstarkes Lauschen von meditativen Störgeräuschen
begleitet willenlosen Willen in ohrenbetäubender Stille.
Ein Zeitfenster von pulsierenden Augenblicken
könnte dich mühelos entzücken Realitäten zu entrücken.
Du wünscht dir innständig es wäre offen -
eine Weile wartest du darauf.
Verweifelt bemühst du dich zu hoffen,
es nehme einen anderen Verlauf.
Schlußendlich resignierst du betroffen.
Mit Gewalt reißt du es auf:
findest alle Zeitreisenden ersoffen.

Endstation Elend

Von Ghettoblastern zerschossene Welten,
in denen eigene Gesetze gelten.
Headbangendes Erhängen,
um alle Gedanken zu verdrängen.
Das Dasein in surreale Welten spalten,
statt verloren Geglaubtes neu zu gestalten.
Sehnsüchtiges Wimmern
entfacht neuronales Flimmern.
Steinhart betonierte Gassen,
die die Leichen blass verlassen.
Kakerlaken leidenschaftlich zerstümmelt,
von denen es im Geiste wimmelt.
Faulendes Blut, das durch die Adern fließt,
die Sinne verfremdet,
sich wie eine Seuche in den Lebensstrom ergießt
und Parasiten entsendet.
Mentales Labyrinth ohne Entrinnen
Der verkommene Geist 
betäubt und von Sinnen
erschrickt vor sich selbst
Der Mensch erstickt,
der Atem stockt.
Es rockt.

Mutismus

Ein Weltendurchstöbern
mit Murmelmanövern
Gläserne Reflektionen
die ihre Schatten nach dir werfen
Zerberstende Projektionen,
die deine Sinne verschärfen
Befreit von gezwitscherten Versprechen
die dir die Knochen brechen
Prismatisch aufleuchtendes Geflimmer
begraben unter Trümmern
hinterlässt einen letzten Schimmer

Theater

Theater spielen
für mich selbst
vor mir selber
für andere
und vor anderen
Ich stehe auf der Bühne 
bin Schauspieler sozusagen
doch muss auch im Publikum
als Zuschauer mich ertragen
Ich bin das ganze Theater:
Mutter, Kind und Vater.

Ode an den Tanztempel

Tanzt für mich, tanzt für mich
Kreaturen der Nacht
ans Licht gebracht
Tanzt den Tanz der Rebellion
Belebet meine Emotion
Tanzt für mich, tanzt für mich

In dämmrig fahlen Kerzenschein
waschet eure Seelen rein
Nehmet ehrbietige Haltung an
Seiet meine Propheten
Versinket in Meditation
Beginnet zu beten

Tanzt für mich, tanzt für mich
Geschöpfe der Nacht
ans Licht gebracht
Tanzet den Tanz der Rebellion
Verstörend betörende Generation
Tanzt für mich, tanzt für mich

Trinket aus dem Kelch des Lebens den Wein
Steiget empor den Vulkan der Lust
Erleuchten wird euer Heiligenschein
Stolzer Herzschlag zersprengt eure Brust

Tanzt für mich, tanzt für mich
Kinder der Nacht
ans Licht gebracht
Tanzet den Tanz der Rebellion
Betretet geheime Dimension
Tanzt für mich, tanzt für mich

Umringet den Altar der Ewigkeit
Auf dem Rücken des Diabolos beim Höllenflug
Durchschauet den Basar heuchlerischer Glückseligkeit
Erkennet das illusionäre Paradies von Lug und Trug
Seit zum Märtyrertum bereit

Tanzt für mich, tanzt für mich
Freunde der Nacht
deren Bewusstsein erwacht
Tanzet den Tanz der Rebellion
Löset die Ketten der Repression
Tanzt für mich, tanzt für mich

Zelebriert das Schöpfungsritual
Weihet ein die süße Gruft
Seiet befreit von aller Qual
Leget euch um die Engelskluft

Tanzt für mich, tanzt für mich
Ausgeburten der Nacht
ans Licht gebracht
Tanzet den Tanz der Rebellion
Empfanget göttliche Vision
Tanzt für mich, tanzt für mich

Begebet euch in tiefe Ekstase, Euphorie
Verkündet, saget auf das Gebet
Entdecket den Wahnsinn im Genie,
den nur ihr versteht

Tanzt für mich, tanzt für mich
Propheten der Nacht
das Licht entfacht
Tanzet den Tanz der Rebellion
Entfachet feurige Errektion
Tanzt für mich, tanzt für mich

Verteilet euer geistig Erbe
Öffnet die geheime Truhe
Schlaget mit eurem Wisse tiefe Kerbe
Gelanget zu seeliger, innerer Ruhe

Tanzt für mich, tanzt für mich
Gestalten der Nacht
ans Licht gebracht
Tanzet den Tanz der Rebellion
Erntet trügerischen Hohn
Tanzt für mich, tanzt für mich

Schüttet Asche auf eines jeden Haupt,
der dem Körper seine Seele raubt
Flüstert ihm ein die süße Melodie
sterblich-reumütiger Melancholie

Tanzt für mich, tanzt für mich
Seelen der Nacht
deren sanfte Emotion
sich wilden Ausdruck verschafft
Tanzet den Tanz der Rebellion
Tötet die Maschinerie der Korruption
Tanzt für mich, tanzt für mich

Versammelt euch um die mystische Grabesstätte
mein auserwähltes Volk, meine Jünger an heiliger Stelle
Findet euch zusammen an pulsierende Quelle
ihr großartigen Künstler der düstren Operette

Auf in dem Kampf zum letzten Gefecht
Löset euch aus fremdbestimmter Fixierung
Entwickelt euch zum dritten Geschlecht
Verhindert Lähmung durch Konditionierung

Tanzt für mich, tanzt für mich
ihr Dämonen der Nacht
Machet euch bereit
für eure Zeit
Tanzet den Tanz der Revolution
Preiset den Tempel der Stimulation
Tanzt für mich, tanzt!





Mittwoch, 2. Januar 2013

Blütenstaubzimmer


Schmetterlingsgleich
auf wundersame Weise
Totenbleich
ein Regenbogen so finster, ganz leise
Lichtdurchflutet
mit Himmelsgeflüster auf seiner Reise
Fast verblutet
zieht er im Blütenstaubzimmer seine Kreise

Sturzflug

Splitternackt in der Endlichkeit gestrandet.
In ein Stück Stoff aus Welten eingehüllt.
In einem Kostüm verwesenden Fleisches gelandet.
Die Erinnerung an die Herkunft verhüllt.
Den Atem des Lebens eingehaucht.
In irdische Sphären abgetaucht.
Materialisierte Seele des entblösten Leibes.
Vergewaltigt - voller Pein.
So also sollte es sein, das menschliche Sein.





Echsen

Echsen
vernetzt in eine Welt aus tausendfachen Explosionen
schlängeln, winden sich durch wirres Dickicht.
Verwachsen in einem Geflecht aus Generationen
finden sie nicht den Weg ans Licht.
Lichtgeister die überall und nirgendwo
in verschlossenen Kristallen funkeln
ohne warum, weshalb, wieso
deren Prsimen verdunkeln.
Schwerelos schwebend durch den Raum getragen
in dem die Energieströme versagen.

Ein Dämon


Ein Dämon
vegetierend in eisiger Isolation.
Hineingeboren in eine paradoxe Welt,
seelenverirrt, verwirrt, entstellt.
Verloren den sechsten Sinn der Geister,
in Ketten gelegt von seinem Meister.
Ausgeburt ekstatisch sinnlicher Energie.
Kosmischer Segen süßer Melancholie.
Im Grenzland von Himmel und Hölle
ein Dämon
der gleichwohl Satans als Gottes Sohn.

Ankunft

Ein Engel,
der auf Sternenstaub spaziert,
hat sich im galaktischen Gedrängel
in den Sphären verirrt.
Mit samtenen Schwingen
in sanftem Flug
durch Zeit und Raum
entsendet er aus seiner Mitte
einen himmlischen Klang.
Die Wahrhaftigkeit strahlt
aus seiner Erscheinung heraus.
Begleitet von einem abgesandten Boten
der mich in seines Wesens Tiefen trug,
ihn erchor zu meiner Seele Haus.























Elementeritual

 

Grüne Ekstase 
Blauer Traum
Dimensionale Phase
Irdischer Saum
Rote Emotion
Gelber Verstand
Als Gottes Sohn
in menschlichem Land

Dienstag, 1. Januar 2013

Zweisamkeit



Nur Faszination - für lange Zeit.
Traumwelt - nicht die Wirklichkeit.
Doch der Traum begann  real zu werden.
Es entstand das Paradies auf Erden.
Die Wunschvorstellung ward zum Leben auferstanden,
als zwei Seelen sich zusammenfanden.

Insel im Geiste


Ein Gesichtsausdruck so kreidebleich.
Alle Hoffnungen wolkengleich.

Beim Versuch Schlösser zu bauen,
erstarrt vor Ergrauen.

Der Regen der Trauer überschwemmt das Land.
Elendig hilflos ertrinkt der Verstand .

Wer kann, rette sich auf eine Insel, suche Zuflucht,
besteige das Segelboot zur geheimen Bucht.

Vor düsteren Visionen läufst du fort.
Was findest du an diesem Ort?

Hier erwartet dich Einsamkeit.
Du wirst jedoch befreit von Leid.

Hier kannst du dich trauen
Burgen zu bauen.

Schützen werden dich die Mauern,
Freunde werden dich betrauern.

In deinem majestätischen Garten
wirst du auf Besuch vergeblich warten.

Deine Festung kann dich schützen,
jedoch wird sie dir sonst nichts nützen.




Liebestod



 In Zaubermitteln die Wunder suchen
Kleinigkeiten
schlichte Dinge, einfache Seiten
Das Geschehen der Realität verfluchen

Welches ist die größere Seuche?
Kindstot
Beziehungsnot
Welches sind die erschütternderen Gebräuche?

Leben in erweitertem Zustand
Sofaliebe
Übersteigerte Triebe
Eine Welt voller Harmonie - das Wunderland

Fast ein jeder ist bereit
Missbrauch
Missbrauch auch
Gar eine Notwendigkeit

Die rosarote Brille aufgesetzt
Zufluchtstätte
Durchschnittene Fäden der Marionette
Wird man nicht so sehr verletzt

Farben, Formen ändern sich
Grüner Laut
Melodie erblaut
Neue Normen erfüllen mich

PharMeerzie der tückischen Pillen
Valium, Kokain
Völlig clean
die die Sehnsucht stillen

Aufgebaute Illusionen
Zufriedenheit
für kurze Zeit
vor der Wirklichkeit schonen

Sonne oder Mond


Der Liebe, dem Leben hingegeben.
Die Ströme des Lebens eingelassen.
Lieben gelernt, gelernt zu hassen.

Taubengraue, aschfahle Gedanken,
die zwischen den Rosen der Verhägnis ranken. 
Süße Dornen, betäubender Schmerz,
verblutende Seele, verdörrtes Herz.

Den glasklaren, doch undurchsichtigen Kristall der Erkenntnis in den Händen gehalten
versucht das Sonnenlicht einzufangen,
an die Wärme zu gelangen,
die Oberfläche zu spalten.

Die Essenz nie wirklich und doch ständig geschmeckt.
Mal bitter, mal blumig - stets neu entdeckt.

Trotzdem war eine Fülle immerdar,
durchflutete mich so sonderbar.
War´s auch nur Kälte, Sehnsucht oder Leere,
verlor ich niemals des Lebens Ehre.

Das Paradies des Himmels hat mich erschlagen,
zwischen tausenden Sternen lebendig begraben.

Jeden Morgen in eine neue Welt geboren
und täglich auf´s Neue den Sinn verloren.